Supereltern

Claudia — Sun, 04 Nov 2018 23:16:14 +0000

Sind wir Supereltern?
Eltern werden ist nicht schwer, Eltern sein dagegen sehr. Wer kennt diesen Spruch nicht!? Immer wieder bekommt man ihn zu hören… wenn man seinen Kinderwunsch äussert, dann während der Schwangerschaft oder wenn die Kids gerade eine schwierige Phase durchmachen und man als Eltern mal wieder nicht weiter weiss. Und glaubt mir, das kommt bei allen Eltern öfters mal vor!

Eltern sein ist tatsächlich gar nicht so leicht und oft ist man hin und her gerissen zwischen dem Elternsein und dem sich selbst gerecht werden. Supermom hin, Superdad her. Was also macht für mich Supereltern aus!?

Social Media Supermom/dads

Der Begriff Supermom/dad sollte es meiner Meinung nach so nicht geben. Ich meine „Superheros“ gibt es ja auch nur in unserer Fantasie. Wir Eltern, besonders wir Mütter, neigen sowieso schon dazu uns ständig zu vergleichen. Uns selbst unter Druck zu setzen, da wir das Gefühl haben, dass andere immer alles besser machen und wir uns dann als alles andere, nur nicht als eine Supermom fühlen. Gerade Social Media drückt vielen Mamas aufs Gemüt, da oft alles so perfekt inszeniert ist und super einfach aussieht. Das ist es bei keiner Familie, ausser eben in unserer Fantasie!

Was sagen denn die Kinder dazu?

Bervor ich mir zu diesem Thema Gedanken gemacht habe, fragte ich meine zwei Kinder was denn für sie Supermoms und Superdads seien. Es kamen Antworten wie: wenn ich viel Mama- und Papazeit bekomme, wenn wir zusammen Spaghetti kochen, wenn ihr ganz viel mit uns kuschelt und ihr uns ganz lieb habt, wenn wir zusammen auf den Spielplatz gehen oder wenn du mir meine Haare wie Elsa frisierst…

Meine persönliche Interpretiation von Supermom/dad

Was ist für mich persönlich eine Supermom oder ein Superdad? Es ist nicht das perfekte, super aufgeräumte Heim, das mit Spielzeug vollgestopfte Kinderzimmer, die teuren Ausflüge oder sogar das durch die Welt reisen. Eigentlich ist es meiner Meinung nach ganz einfach:

Supereltern sehen, fühlen, spüren ihre Kinder und nehmen sie als Individium wahr. Was es dazu braucht!? Für mich ist die Antwort ganz einfach: es ist Zeit.

Kostbare Zeit

Zeit, die nur den Kindern gewidmet ist. Zeit, in der wir mit unseren Kindern sprechen, ihre Probleme hören oder eben manchmal auch einfach nur fühlen. Zeit, in der wir Erinnerungen schaffen an eine Kindheit voll mit Vertrauen; Erinnerungen, die ein warmes Gefühl auslösen. Zeit, in der wir die Kinder in den Arm nehmen, egal was vorher war. Zeit, den Kindern ihre Fragen über Gott und die Welt zu beantworten. Zeit, ihnen das Fahrradfahren oder Schwimmen beizubringen. Zeit, bei den Hausaufgaben zu helfen und die Kinder in ihren Talenten zu fördern… Ich könnte die Liste noch endlos weiterführen. Und hier ist es den Kindern egal ob ihnen diese Zeit gerade die Mama oder der Papa schenkt.

Alles hat und braucht seine Zeit. Ich weiss, dass eine Supermom oder ein Superdad auch Zeit für sich braucht. Wir sind schliesslich nicht nur Eltern, sondern auch Frau/Mann, Ehepartner, FreundIn und so weiter. Ich wünsche mir, dass trotz dem ganzen Stress, dem wir als arbeitende Eltern und Individien ausgesetzt sind, die Zeit mit den Kindern immer an erster Stelle steht.

Meine Kinder, meine Zeit, meine Entscheidung

Ich habe das Glück mir mein Leben selbst gestalten zu können. Ich bin Mutter, Tagesmutter, Visagistin und Bloggerin. Und alles zu seiner Zeit. Ich empfinde es als Glück zu Hause sein zu dürfen, wenn die Kinder zu Hause sind. Ich verbringe so viel wichtige Zeit mit meinen Kindern, dass ich sie richtig spüren kann. Gerade bei unserer Grossen war es ein Seegen, dass ich so oft zu Hause war.

Durch mein feines Gespür für mein Mädchen blieb ich bei den Ärzten eisern und tatsächlich wurde dann etwas diagnostiziert, das zuerst übersehen wurde. Es folgte eine Operation, Logopädie und Ergotherapie und das alles hilft ihr nun die Grundsteine für einen guten Start in die Schule zu legen. Einer der schönsten Momente in meinem Muttersein war, als die Ergotherapeutin beim Erstgespräch mir ihre Hand auf meine Schultern legte und sagte, dass es viel zu wenig Mütter gäbe, die ihre Kinder so spüren können.

Hätte ich das alles erkannt, wenn ich nicht genug Zeit bei meinem Kind gewesen wäre!?

Auch mein Mann arbeitet seit ungefähr 2 Jahren in einem Schichtbetrieb. Das war damals nicht gerade seine erste Wahl, aber als Familienvater sieht er das nun als grosser Vorteil, da er entweder vormittags oder nachtmittags zu Hause ist. Das ist sicher Nichts für die Ewigkeit, aber solange die Kinder noch Klein sind, kann er viel mehr Zeit mit ihnen verbringen.

Mein persönlicher Schlüssel zu Supermom/dad ist Zeit mit den Kindern… viel Zeit.

Kompromisse eingehen

Nein, ich kritisiere hier keine Eltern, die 100% Arbeiten gehen. Wie ihr gelesen habt, sind auch mein Mann und ich working parents. Wir haben es uns einfach zum Ziel gemacht, dass wir so viel Zeit, wie nur möglich, mit den Kindern verbringen. Dies bedeutete, dass mein Mann und ich einige Kompromisse eingegangen sind und wir Wege gesucht haben, die uns das ermöglichen. Mittlerweile gibt es in unserem privaten Umfeld immer mehr Eltern, wo beide Teilzeit arbeiten und somit einerseits für das finanzielle Wohl sorgen und andererseits viel Zeit bei ihren Kleinen sind.

Ich glaube fest, dass jede Mama und jeder Papa seine Kinder aufwachsen sehen möchte. Dies macht unser System hier leider eher schwierig. Wenn ich also etwas kritisiere, dann ist das unser System, das den Eltern nicht erlaubt so viel Zeit wie nötig mit ihren Kindern zu verbringen.

Fazit: Supermoms und -dads für mich sind Eltern, die alle Hebel in Bewegung setzen, um je nach Möglichkeit das Maximum an Zeit mit ihren Kindern zu verbringen.

Ich wünsche euch nun eine wunderbare Zeit und vielleicht nehmt ihr euch nach meinem Beitrag wieder einmal ganz bewusst Zeit für eure Kleinen!

Eure Claudia

Diesen Beitrag habe ich im Rahmern der Blogparade „Supermom/dad“ verfasst, welche die Swiss Blog Family und Avent ins Leben gerufen haben. Avent führt eine breite Palett an tollen Produkten, die die Neugeborenen zum Kleinkind begleiten.

Der Beitrag Supereltern erschien zuerst auf Die Braunis.